Niklas goes Nature

Projektziel: Im integrativen Baugruppenprojekt “Assemblage Niklas Eslarn” werden Außenwandbauteile des Holzfertigteilbaus auf 100% ökologisch verbessert. Im Projekt geschulte Facharbeiter des Holzbauunternehmens Handler-Group füllen Baustrohballen in die liegenden vorfabrizierten Holzwandelemente. Diese Konstruktion schützt der feuchteadaptive Lehmputz, der auch ein gesundheitsförderndes Raumklima schafft. Die Verwendung des lehmhaltigen Aushubs vor Ort wird angestrebt, alternativ wird Lehmfertigputz liegend in der Halle aufgebracht. Messungen zu Nachhaltigkeit liegen bei Projektende vor. Eine breite Anwendung wird simuliert und im Vergleich zu derzeit üblichen Bauformen bewertet.

Projektpartner:innen:

-RfM Architektur: Fr. Wörtl-Gössler und Fr. Machold

-Österr. Institut für Wohnen und Bauen (IBO)

-Bauträger gartenheim

-Handler-Group

Im Rahmen des Forschungsprojekts veranstaltete RfM zusammen mit dem IBO Institut für Bauen und Ökologie einen öffentlicher Lehmputz-Workshop unter der Leitung von Toni Auer . Die Aufbereitung von Aushub für den Handputz und die Anwendung von Maschinenputz waren Lehrinhalte. Das Interesse war groß und die Teilnehmer:innen motiviert. Auf von der Baufirma mit Schilfstukkatur vorbereiteten Wände wurde händisch mit Aushub gemischter Lehmputz und maschinell Fertigputz aufgebracht.

Der Arbeitseinsatz war so groß, dass die Wände schon vor dem OPEN HOUSE Wochenende fertiggestellt werden konnten! Selbst das Filmteam der Forschungsförderungsgesellschaft war vom Einsatz beeindruckt.

Aufgrund der hohen Baukosten und der vergeblichen Suche nach einer Firma, die unsere Außenwände mit Strohballen dämmt, wurde in der Ausschreibung auch eine Stroh-Einblasdämmung zugelassen.

Dadurch war es notwendig eine Brandprüfung bei der MA39 durchzuführen, um die REI60 Anforderung der Außenwand mit Aushub-Lehmputz im Bereich des Laubengangs zu verifizieren.

ISO-STROH, das gewählte Dämm-Material, ist ein Produkt der DPM Gruppe, die für uns die Prüfstücke produzierte und die wir in ihrem Werk verputzten. 2 kleine Wandstücke von 1 x 1 Meter gaben Aufschluss, ob das Aushubmaterial den Vergleich mit dem Fertigputz standhält.

Nach geglücktem Versuch wurde das große Wandstück von 3 x 3 Meter mit Aushubmaterial produziert und geprüft, für das letztendlich die Zertifizierung erstellt wurde. Mit Erfolg!!! Die Wand hielt 78 Minuten dem Feuer stand.

Der Projektpartner Handler Group errichtete ein Eins-zu-Eins Modell unseres Wandaufbaus, um den Aufwand es Einbringens der Strohballen im Werk zu erlernen und dadurch die Kosten besser abschätzen zu können.

In einer erweiterten Projektgruppe mit der Fa. Mischek (Fachplaner) der Fa. STRABAG und proHolz wurden kostenrelevanter architektonischer Detailpunkte, wie z.B. Fußpunkt über KG/TG/Fundamentplatte, Fußboden WHG ü. KG, Fensterdetail, etc. geklärt

Die Recherche zur Nutzung des Aushubs für Lehmputz ergab, dass in der näheren Umgebung der Boden lehmige Eigenschaften aufweist. Dies konnte durch die statisch erforderliche Probegrabung bestätigt werden. Durch die Prüfung des Materials konnte die Tauglichkeit nachgewiesen werden.