CLIENT : Steiermärkische Landesforste und Nationalpark GmbH
TASK : Infrastrukturprojekte zur Einrichtung des Nationalparks
Bundesstraßenverlegung, 1999
Nationalparkpavillon Gstatterboden, 2005
Nationalpark-Parkplätze und Beschilderungssystem, 2004
Nationalpark-Partner-Ständer, 2006
Zubau Verwaltungszentrum Weng, 2006
DATE : 1999-2006
Fotos: Peter Gsöllpointner
Bundesstraßenverlegung Gstatterboden, B146, 1999-2002
2004 beschloss das Land Steiermark, aufgrund von mehreren tödlichen Unfällen eine Begradigung der Straße im Bereich Gstatterboden zu veranlassen. Die Architektin setzte mit der Bezirksbauleitung Liezen ein Straßenprojekt um: Durch Absenkung und Bündelung von Straße und Bahn wurde ein ehemaliger, dem Bahngelände zugeordneter Sägeplatz frei für die Errichtung des Besucherpavillons Gstatterboden.
Corporate Identity für Parkplätze und Beschilderung, 2004
Auch bei der Gestaltung der Besucherinfrastruktur wurde das Leitthema Fels – Holz – Wasser beibehalten.
Bei der Neugestaltung der Parkplätze wurde auf Versiegelung zur Gänze verzichtet: Im Belag aus Makadam wurde ein Wurfsteinsteifen zur Aufstellung der PKW eingelassen, während gegenüber Baumpflanzungen ordnen. Entwässert wird in die Entwässerungsmulde, mit blauen Blumen bepflanzt.
Der großflächigen Beschilderung (Vorgabe des Bauherrn) werden zwei hohe Holzsäulen entgegengesetzt, diagonal schwebt es dazwischen. Darüber ist ein Glasdach montiert, das BesucherInnen bei Schlechtwetter schützt.
Nationalpark Pavillon, 2005
Aus dem rückgebauten Bachlauf des Rohrbaches erhebt sich rampenförmig ein Sichtbetonkörper (1.Teil=grau/Berg) in die Landschaft, in dem die Besucher-Ausstellung untergebracht ist. Angeschlossen ist ein Baldachin aus Holzlamellen (2.Teil=grün/Holz), unter dem das Gasthaus Platz findet, von tanzenden Säulen gestützt. Abgeschlossen wird der Raum durch eine mächtige Glasfassade (3. Teil=blau/Wasser), die den Blick auf Gipfelkreuz und Bänderung der mächtigen Hochtorgruppe freigibt. Ein Felstor (Schatz) verbindet Vorplatz und Bauwerk. Östlich davon befindet sich ein großflächiger Parkplatz als Ausgangspunkt für Bergsteiger und eine Rasenfläche, unter der die Erdwärmeanlage heizt und kühlt. Das Konzept eines das Bauwerk umgebenden Parks, der sich in festgelegten Zeiträumen (Anflugbeete) selbst überlassen ist, wurde (noch) nicht umgesetzt. Das Bauwerk interpretiert das Nationalpark-Logo in Architektur. Die Platzierung des Gebäudes reagiert auf Gegebenheiten wie Hochwasserschutz, Rückbau des überwölbten Baches und bietet Ausblicke in die umliegenden Gipfel.
Zubau Verwaltungszentrum Weng, 2006
Der Nationalpark Gesäuse basiert auf dem Prinzip der Dezentralisierung. Auf ein zentrales Besucherzentrum wurde verzichten und das zu klein gewordene Verwaltungszentrum in Weng kostengünstig und nachhaltig durch einen Zubau zu erweitern. In Kooperation mit Monika Abendstein entstand eine pragmatische, zweigeschossige Holzbox, die sich dem villenartigen Haupthaus unterordnet, und über eine geschlossene Brücke im Halbstock angebunden ist. Fensterflächen beziehen die Umgebung mit ein, zusammen mit horizontal geschalten und glatten Holzoberflächen ergibt es ein Muster, das den Eindruck einer wertvollen Schatulle vermittelt. In Anpassung an lokale Heustadln verwittert der Holzbau zu einer grausilbrigen Oberfläche.
Nationalpark-Partner-Ständer, 2006
Das Motiv der Säule begegnet hier neuerlich den Besucher: Auf gebürsteten Ablagen befinden sich Besucher-information, die von an Seilen hängenden, ausgesuchten Nationalparksteinen gesichert werden.