Favorite Facade Re-Use – Angeligasse 97-99
In Wien wurden zwischen 1961 und 1980 rund 35.000 Gebäude errichtet. Dies entspricht heute etwa einem Viertel der Hauptwohnsitz-Wohnungen in der Stadt. Davon sind soziale Wohnbauten ein wesentlicher Bestandteil.
Ein typisches Bauelement dieses Gebäudetypus stellen vorgehängte Fassadenelemente aus Waschbetonplatten oder Metallblechen dar. Die in die Jahre gekommenen Bauten bedürfen dringend einer umfassenden, thermischen Sanierung, die zugleich effizient, leistbar, technisch machbar, und skalierbar sein muss, und nach Möglichkeit ohne Eingriffe in die bewohnten Mieteinheiten erfolgen soll.
Das Forschungsprojekt Favorite Facade hat sich zum Ziel gesetzt, Sanierung und thermische Ertüchtigung von Gebäuden mit vorgehängten Fassaden durch eine innovative, technologische Lösung zu erreichern.
Projektleitung
- Arch.in Mag.a Jutta Wörtl-Gössler, RfM Architektur
Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen
- Arch.in Mag.a Uli Machold, RfM Architektur
- TU Wien, Institut für Werkstofftechnologie
- IBO Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie
- Innovationslabor RENOWAVE.AT
- GESIBA Gemeinnützige Siedlungs- und Bauaktien GmbH
Forschungszeitraum
Oktober 2024 – Oktober 2025
Die bestehenden Fassadenelemente werden weiterverwendet und zugleich wird die Fassadenkonstruktion in neuartiger Weise zur Beheizung, Begrünung und evtl. als Gestaltungsfläche genutzt.
Aufbauend auf dem Wissensstand aus vereinzelten Referenz-Projekten entwickelt Favorite Facades Re-Use erstmalig ein integriertes Gesamtkonzept für die Fassadensanierung. In einer neuartigen Sanierungsstrategie werden Einzelmaßnahmen kombiniert und optimiert, analysiert und simuliert, um durch bestmögliche Ressourceneinsparung und energetische Sanierung eine hohe Klimaschutzwirkung zu erzielen.
Favorite Facades Re-Use könnte als Prototyp für Sanierungen von über 40 baugleichen Objekten des gemeinnützigen Bauträgers GESIBA fungieren. Durch den Re-Use der originalen Fassadenelemente wird die Authentizität der Bestandsgebäude bewahrt, die handwerkliche Qualität der Fassadengestaltung wertgeschätzt und die Attraktivität der renovierten Gebäude und Quartiere als Lebensraum in der klimaneutralen Stadt der Zukunft erhöht.